Oswald von Nell-Breuning (* 8. März 1890 in Trier; † 21. August 1991 in Frankfurt am Main) war ein deutscher römisch-katholischer Theologe, Jesuit, Nationalökonom und Sozialphilosoph, der als „Nestor der katholischen Soziallehre“ galt. Nell-Breuning wirkte als Berater von Pius XI. maßgeblich an der Formulierung der berühmten Sozialenzyklika Quadragesimo anno von 1931 mit, in der die Sozialbindung des Eigentums gefordert wurde und in der Nell-Breuning das Subsidiaritätsprinzip entwickelte. In der Zeit des Nationalsozialismus hatte er von 1936 bis 1945 Schreib- und Publikationsverbot.
Sein Interesse konzentrierte sich seit den 1950er Jahren zunehmend auf die aktuellen Fragen der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. Wichtige Themen waren dabei u. a. der Lastenausgleich, der gerechte Lohn, das Streikrecht der Gewerkschaften, die Wohnungsnot, die Vermögenspolitik und die Unternehmensverfassung.
Unter seinem Einfluss kam es zu einer Annäherung von Arbeiterbewegung und Kirche. Wesentliche Elemente des Sozialstaatsmodels beruhen auf den von ihm maßgeblich mitentwickelten Prinzipien – wie etwa das Subsidiaritätsprinzip und die Mitbestimmung. Zunächst von der SPD als ‚In der Herrlichkeit‘ vorgeschlagen, wurde am 10.12.2009 im Haupt- und Finanzausschuss mit Mehrheit der CDU die Benennung in Nell-Breuning-Straße beschlossen. Im Februar 2017 wurde mit dem Bau von Flüchlingsunterkünften an der Nell-Breuning-Straße begonnen. Dabei handelte es sich um fünf Wohneinheiten. Die Fertigstellung sollte im November 2017 erfolgen. Die neue Planstraße im Bebauungsgebiet „Am Bruch“ verläuft parallel zur Straße ‚Ramshof‘ in West-Ost-Richtung.
Nell-Breunung-Straße (2009)
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