Die Straße ist nach dem ehemaligen Neersener Bürgermeister Josef Schages benannt. Schages, am 19.1.1893 in Kaarst geboren, wurde zunächst von der englischen Militärregierung in den Verwaltungsbeirat berufen, um schon am 30.9.1945 als Bürgermeister eingesetzt zu werden. Der praktizierende Landwirt, der in den Hissenhof eingeheiratet hatte, blieb Bürgermeister bis zur Kommunalwahl am 8.11.1948, nach der er vom Zentrumspolitiker Joseph Herlitz abgelöst wurde. Vom 21.11.1958 bis zum 19.3.1961 war er dann erneut zum Bürgermeister gewählt worden. Bis zu seinem Tod am 11.1.1967 blieb er Mitglied im Gemeinderat Neersen.
Daneben war Josef Schages von 1956-1967 Mitglied des Kreistages, sowie langjähriger Vorsitzender der Bezugs- und Absatzgenossenschaft und seit 1933 Vorstandsvorsitzender der Spar- und Darlehnskasse Neersen. Für seine Verdienste um die Gemeinde Neersen erhielt er 1963 das Bundesverdienstkreuz.
Der Vorschlag, die Straße nach Josef Schages zu benennen, kam von Ratsherr Schmidt (SPD) am 1.12.1978 im Liegenschaftsausschuß. Die neuen Straßen im Bebauungsplan, zwischen ‚Kirchhofstraße‘ und ‚Bengdbruchstraße‘, sollten demnach nach Hermann Brangs, Josef Herlitz und Josef Schages benannt werden.
Da alte Flurbezeichnungen nicht in Frage kamen, schlug die Verwaltung der Stadt Willich die Bezeichnung ‚Manapierstraße‘ vor. Dabei bezog sie sich auf den Hinweis des Anrather Heimatforschers Dr. Gottfried Kricker, der vermutete, daß keltische Stämme, darunter die „Manapier“, dieses Gebiet um 54 bis 120 nach Christus besiedelten.
Ratsmitglied Hannen hatte für diese Straße die Bezeichnungen ‚Herdenstraße‘, ‚Hirtenstraße‘ oder ‚An der Tränke’ vorgeschlagen, um damit an die alte Neersener Gemeindeallmende zu erinnern. Diese Vorschläge fanden jedoch keine Mehrheiten im Stadtrat. Die Josef-Schages-Straße verbindet die westliche ‚Josef-Herlitz-Straße‘ mit der östlichen ‚Hermann-Brangs-Straße‘.
Josef-Schages-Straße (1978)
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