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Der Hörenweg ist benannt nach dem „Hörenhof“. Am dem vom Kickenweg abzweigenden Hörenweg zeugen noch Reste alter Gebäude vom Gut der 1920 ausgestorbenen Familie Hören. Er gehört mit zu den ältesten Gütern der Herrlichkeit Neersen, die im 14. oder 15. Jahrhundert entstanden. Ein kleiner bis mittlerer Ackerbetrieb am Ostausgang des Ortes. Der Hof wird 1517 in einer Belehnung als „alinger Höfgen und Ery ther Hornen“ bezeichnet. Eventuell läßt sich hier der Ursprung des Straßennamens Hörenweg erkennen. Das Wort „Hornen“ von „Hurni‘ leitete sich vom mittelhochdeutschen Wort für Ecke oder Winkel ab. 1556 tritt die Schwester des Vincenz, Anna zur Hürnen, ihren Anteil an den Hurnen Erv ab. Da Vincenz zu Hurnen in immer größere Pachtrückstände gegenüber Ambrosius II. von Viermund, Erbvogt zu Neersen, geriet, nahm ihm dieser sein Land weg. Vincenz strengte eine Prozeß gegen Virmond an, der ihn und seine Familie an den Bettelstab brachte. Der unbeugsame Vincenz zu Hurnen hat die Not seiner Familie nicht überlebt. Er starb 1576.

Seine Nachkommen erstritten 1591 ein positives Urteil des kurkölnischen Hof- und Kammergerichts. Virmond musste zwei Drittel aller Kosten an den Kläger zahlen. 1651 führt ein Register über die Ländereien Neersens das „Hornen Land“ auf, das an vier Pächter verpachtet war. In der Neersener Description (Beschreibung) von 1660 wird das „Hornen Land vom Vehling bis Hornen Hof“ als 14 Morgen 51 Ruthen 6 Fuß groß bezeichnet. 1868 ist der Hörenweg im Wegelagerbuch Neersen als Weg lI. Klasse verzeichnet, der allerdings schon damals ganz eingesteint (befestigt) war. 1965 beschloss der Gemeinderat die Kanalisierung des Hörenwegs, bereits Mitte Februar wurde mit dem Ausbau begonnen. Bereits im ersten Flächennutzungsplan der Stadt Willich war am Hörenweg ein Gewerbegebiet vorgesehen. Diese Pläne stießen auf massive Proteste der Anwohner, die umgehend eine Bürgerinitiative gründeten. Trotz dieser Proteste bestätigte der Stadtrat im Januar 1974 seine Pläne, am Hörenweg ein Gewerbegebiet auszuweisen. 1978 wurde bekannt, dass einige Grundbesitzer nicht bereit waren, das benötigte Land an die Stadt zu verkaufen, folglich konnte nicht mit der Erschließung begonnen werden. Das „Aus” für das Gewerbegebiet kam 1981, als die Bezirksregierung als Kompensation für eine Erweiterung des Gewerbegebietes Münchheide einen Verzicht auf den Hörenweg forderte. Da die Stadt diesem Vorschlag zustimmte, war die Ansiedlung von Gewerbebetrieben am Hörenweg endgültig vom Tisch.

1982 errichtete die Stadt im Bereich Hörenweg/B7 einen Bolzplatz. Ende 1986 wurden am Hörenweg Wohncontainer für Asylbewerber aufgestellt. Am 14. September 1991 brannte einer dieser Wohncontainer völlig nieder. Eine Brandstiftung konnte nicht nachgewiesen werden. Ein Asylbewerber wurde verletzt, 37 Asylbewerber wurden obdachlos und mußten auf andere Unterkünfte verteilt werden, u.a. auf das ehemalige Internatsgebäude des St.Bernhard-Gymnasiums. Zum Jahresbeginn 1992 konnten die neu aufgestellten Container bezogen werden. Im Mai 2009 wurde am Hörenweg eine Skateranlage eröffnet. Der Hörenweg verbindet die ‚Kickenstraße‘ im Süden mit der Straße ‚Am Schwarzen Pfuhl‘ im Norden.

Hörenweg (1868)