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Vor dem Bahnhof verlief die Straße ‚Bahnhof‘, die nur wenige Anwohner hatte. Dabei handelt es sich vorwiegend um Bedienstete der Reichs- und Bundesbahn. Diese Namensnennung hatte bis 1971 Bestand. Wie so oft bei öffentlichen Gebäuden in der Kaiserzeit handelte es sich nicht nur um einen nüchternen Zweckbau. Neersen verfügte über den vielleicht imposantesten Bahnhof auf dem Gebiet der heutigen Stadt Willich. Üppige Ziermusterungen im Backstein und aufgesetzte Giebel bestimmten das Bild des großen Bauwerks. Der Neersener Bahnhof war zwischen 1874 und 1877 in einem orientalisch anmutenden Stil errichtet worden.

Die Reichsbahn ließ 1909 die Gleise aus Richtung Willich, die zuvor in Neuwerk geendet hatten, bis Mönchengladbach verlängern. 1944 war das Bahnhofsgebäude durch eine Luftmine schwer beschädigt worden. Nach dem Kriegsende sind deshalb die schönen Giebelaufbauten entfernt worden.
Dennoch blieb der Bahnhof noch lange in Betrieb, dank der 6,5 Kilometer langen Trasse in Richtung Viersen. Diese war am 1. November 1878 in Betrieb gegangen und nur einspurig ausgebaut worden. Am 29. September 1968 wurde die Strecke für Personenzüge stillgelegt. Der letzte Güterzug fuhr dort im Jahr 1984. Das Bahnhofsgebäude war bereits am 16. August 1972 gesprengt worden.

Die Straße „Am Neersener Bahnhof“ erhielt durch Beschluss des Gemeinderates Neersen vom 18.02.1957 ihre Bezeichnung. Wohnhäuser gibt heute dort nicht mehr.
Die Straße „Am Neersener Bahnhof“ verläuft von der ‚Hauptstraße‘ in südwestliche Richtung und wird in Verlängerung zur ‚Grunewaldstrasse’ auf Mönchengladbacher Stadtgebiet. Damit bildet die Strasse „Am Neersener Bahnhof“ auch die südwestlich Grenze zu Mönchengladbach.
1957 „Am Neersener Bahnhof“
Ne/III/794, 796