1897 stellte der Schiefbahner Bauunternehmer Heinrich Kamper einen Antrag an das Königliche Landratsamt in M.Gladbach, am Willicher Weg (Beertzweg) eine Feldziegelei bauen zu dürfen. „Der Ofen soll 18m breit und 25m lang werden. Die Entfernung vom Wege beträgt 30,00m, die nächste Wohnung liegt 150,00m von demselben.“. Der Landrat von Bönninghausen hatte keinerlei Bedenken gegen den Bau der Feldziegelei.
Im gleichen Jahr beantragte Kamper die Errichtung einer Hütte für die Ziegelarbeiter. Ob die Feldziegellei tatsächlich gebaut wurde, ist nicht klar. Im Februar 1911 stellte Heinrich Kamper erneut einen Antrag. Diesmal wollte er eine Ringofen-Ziegelei mit Arbeiterwohnungen und Trockenschuppen im Hellenbroicher Feld bauen, 150m vom Willicher Weg entfernt. Die Anlage sollte eine Länge von 41,50m und eine Breite vom 15,50m haben. Der Ofen bestand aus 16 Kammern, in denen jährlich 3 Millionen Ziegelsteine gebrannt werden können. In der Mitte des Ringofens wurde ein 34 Meter hoher Schornstein gebaut. Zum Trocknen der geformten Steine sollten mehrere kleine und große Trockenschuppen gebaut werden. Für 24 Arbeiter sollte ein 84qm großes Gebäude, das Wohnräume und Schlafstätten für die Arbeiter enthielt, gebaut werden. Die Mauer sollte nur einen Stein „dick“ werden, da die Wohnungen nur im Sommer genutzt werden sollten. Ebenfalls waren Pferdestall mit Schuppen und Aborte geplant. Für gutes und gesundes Trinkwasser wurde gesorgt. Im März 1911 genehmigte Landrat von Bönninghausen die Ringofen-Ziegelei. Meist formten und brannten Ziegelbäcker aus Holland hier Steine, die Heinrich Kamper vorwiegend für den Eigenbedarf benötigte. Im Dezember stellte Heinrich Kamper den Ziegelbauer Martin Waßen aus Wessen in Holland ein.
Um 1945 wurde der Schornstein gesprengt. In den 50er Jahren stellte Sohn Heinrich Kamper, dessen Vater den Turnverein Schiefbahn 1899 mit gegründet hatte, die stillgelegte Ziegelei den Leichtathleten des Turnvereins zur Verfügung, die dort eine 100m-Laufbahn und eine Sprunggrube bauten. 1965 kaufte die Gemeinde Schiefbahn die Fläche und richtet eine Hausmülldeponie ein. Ab 1984 entstand im Umfeld der Alten Ziegelei das Neubaugebiet „Hellenbroich“.
Auf Vorschlag des Ratsmitgliedes Bernd-Dieter Röhrscheid wurde in Erinnerung an die alte Ziegelei der Weg 1994 „Ringofenweg“ genannt.
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