Diese Straße erinnert an eine Frau namens Grietgen-Haaks, die 1629, also mitten im 30jährigen Krieg als Hexe angeklagt und getötet wurde. Sie stammte aus dem kleinen “Schwengers-Erb” in Niederheide. Der Überlieferung nach soll zu der Zeit auf dem Groß-Schwengers Hof plötzlich ein Mädchen gestorben sein, zur gleichen Zeit gingen auf einem Nachbarhof drei Kühe ein. Die Niederheider konnten sich den Zusammenhang nur dadurch erklären, dass hier eine mit dem Teufel im Bunde stehende Hexe ihre Hand im Spiele haben müsse. Der Verdacht fiel sofort auf Grietgen Haaks, die in der Umgebung der Höfe am ehesten das Aussehen einer Hexe hatte. Als auf dem Buschhof ein weiterer Unglücksfall eintrat, galt der Verdacht als bestätigt. Der ganze Dingstuhl Schiefbahn war aufs Höchste erregt, der Liedberger Vogt wurde gerufen. Im Gasthof “Schwan” in Schiefbahn eröffnete der Vogt vom Amt Liedberg das Schöffengericht über diesen Fall, das nach den Bestimmungen des “Hexenhammers” urteilen sollte. Um die Mitte des Jahres 1629 wurde sie unter die Linde hinter der Kirche in Anrath gebracht. Da sie ihre Unschuld beteuerte wurde sie zuerst gefoltert, dann wurden Daumen- und Beinschrauben angelegt. Unter Schmerzen hat sie wohl die Tat, die sie nicht begangen hatte, gestanden. Schließlich befanden die Scheffen sie für schuldig, das Urteil lautete auf “Tod durch Verbrennen”, obwohl sich der Niederheider Schöffe Gerhard Acker und der Schiefbahner Pastor Schlöt (1604-1654 Pfarrer in Schiefbahn) mutig gegen die Verurteilung wehrten.
1967 benannte der Haupt- und Finanzausschuß die Parallelstraße zur damaligen Johannesstraße nach Grietgen Haaks.
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