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Am 1.1. 1972 wurde aus der Seidenstraße die Arnold-Leenen-Straße. Arnold Leenen, Ehrenbürger der Altgemeinde Schiefbahn, hat in dieser Straße gewohnt. Dieser Titel wurde ihm am 2.10.1957, seinem 75 Geburtstag verliehen. 1907 trat Arnold Leenen in die SPD ein. 1918 versuchte er, als Arbeiter- und Soldatenrat für Ruhe und Ordnung in der Gemeinde zu sorgen und die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmittel und Brennholz zu organisieren. Seit 1919 vertrat er als Gemeinderat – mit Unterbrechungen während des Dritten Reiches – die Belange der Schiefbahner Bevölkerung. In den schweren Hunger- und Inflationsjahren richtete er mit anderen Gewerkschaftern eine Lebensmittelverteilungstelle ein und rief die Bauern auf, Kartoffeln an die Mitbürger auszugeben. 1944, nach dem Attentat auf Hitler, kam er mit anderen Schiefbahner Sozialdemokraten ins Zuchthaus Anrath, da er auf der “Schwarzen Liste” der NSDAP stand. Er wurde jedoch kurze Zeit danach aus ge­sundheitlichen Gründen entlassen. 1945 wurde er wieder in der Politik aktiv und half mit allen erdenklichen Mitteln beim Aufbau mit. Lange Jahre war er stellvertretender Bürgermeister. Am 19.2.1961 starb er in der Straße, die elf Jahre später nach ihm benannt werden sollte. Noch heute kann man sein Ehrengrab auf dem Friedhof in Schiefbahn besuchen.