Die Straße Stahlwerk Becker ist die Zufahrtsstraße zum gleichnamigen Gewerbepark. Sie wurde 2002 vom Willicher Stadtrat benannt, um an das alte Stahlwerk zu erinnern.
Das von 1908-1932 in Willich ansässiges Unternehmen ging nach dem Konkurs an die Deutschen Edelstahlwerke, die dort bis 1945 Stahl produzierten.
Reinhold Becker (*1866; †1924) gründete 1908 in Willich die Stahlwerk Becker AG. Seit 1910 ließ Becker im Westen Willichs auch eine Werkssiedlung für seine Arbeiter errichten.
Nach dem Tod Reinhold Beckers im Jahre 1924 verschlechterte sich die Lage dramatisch, so daß 1932 die endgültige Schließung erfolgte. Nach dem Konkurs ging das Stahlwerk an die Deutschen Edelstahlwerke, die dort bis 1945 Stahl produzierten.
Seit 1942 waren auf dem Stahlwerksgelände russische Kriegsgefangene untergebracht, die dort im Rüstungsbetrieb arbeiteten.
Von 1948-1992 diente das Gelände als Kaserne einer britischen Pioniereinheit.
Nach zähen Verhandlungen mit der Bundesvermögensverwaltung gelang es der Stadt Willich 1997 das Gelände zu erwerben und an die Grundstücksgesellschaft der Stadt Willich mbH zu übergeben.
1999 beschloss der Stadtrat die Einrichtung eines Gründerzentrums, das am 17.3.2002 eingeweiht wurde.
Bereits im August 2000 wurde mit dem Bau der zentralen Wasserachse begonnen, die wie das Gründerzentrum 2002 fertiggestellt wurde.
Trotz der schwierigen Altlastenproblematik gelang es der Grundstücksgesellschaft in den Folgejahren zahlreiche neue Firmen im Gewerbepark anzusiedeln und zentrale Gebäude zu veräußern, wie den Wasserturm (2007), das Wasserwerk (2009), das Hammerwerk (2010) oder das Feinwalzwerk (2011).
Am 19.12.2014 wurde im Rahmen einer Vertragsunterzeichnung der Gewerbepark von der Grundstücksgesellschaft der Stadt Willich mbH auf die Stadt Willich übertragen.
Die Straße Stahlwerk Becker beginnt am Kreisverkehr Anrather Straße und verläuft in südöstliche Richtung bis zur Schmelzerstraße.
