Friedrich Ludwig Jahn wurde am 11. August 1778 in Lanz geboren. 18-jährig nahm er an der Universität Halle das Studium der Theologie und der deutschen Sprache auf. Sein Studium fiel in die Zeit der napoleonischen Eroberungen und Besetzungen, die er als Unterdrückung empfunden hat. Er wollte etwas gegen diese Unterdrückung unternehmen. Deshalb griff er die Idee, die jungen Männer durch körperliche Ertüchtigung zu freiheitlich gesinnten und mutigen Männern zu erziehen erneut auf: „Mens sana in corpore est“. Er führte als junger Lehrer Sport in der Schule ein, vor allem das disziplinierende Turnen, aber auch das Laufen, Schwimmen und Fechten. Auf der Berliner Hasenheide richtete er 1811 den ersten Turnplatz Deutschlands ein. Es war der Beginn der Turn- und im Grunde der Sportbewegung in Deutschland. 1815 geriet Jahn in den Gegensatz zur Restauration in Deutschland, wurde als Demagoge verfolgt, verhaftet, 1925 aber freigesprochen. 1848 wird er Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung für die Erbkaiserpartei.
Der Platz liegt am Schiefbahner Sportplatz zwischen Niederstraße und Siedlerallee. Der geplante Marktplatz wurde am 30. Mai 1958 durch den Haupt- und Finanzausschuss „Jahn-Platz“ benannt. Vor der Entscheidung über die Namensgebung waren vom Vorsitzenden des Heimatvereins, Tissen, auch die Namen „Compesplatz“ (nach dem verdienten Bürgermeister Compes), „Bährenplatz“ (Pfarrer um 1600) und „Petersplatz“ (nach den im 1. Weltkrieg gefallenen Deutschen Meistern Gebrüder Peters) zur Entscheidung vorgeschlagen worden. Warum sich der Gemeinderat für Jahn entschied, war nicht mehr in Erfahrung zu bringen. Auf diesem Platz hat auch tatsächlich eine Zeit lang Markt stattgefunden.
Neueste Kommentare