Hanns Martin Schleyer war ein deutscher Manager und Wirtschaftsfunktionär. Zur Zeit des Nationalsozialismus erreichte Schleyer unter anderem den Offiziersrang eines SS-Hauptsturmführers. Von 1973 bis 1977 war er deutscher Arbeitgeberpräsident und seit 1977 Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).
Als Vertreter und Funktionär der deutschen Arbeitgeberverbände mit Vergangenheit als NS- Funktionär und SS-Führer stand Schleyer im Fokus der Politik. Schleyers Entführung und Ermordung durch die Rote Armee Fraktion (RAF) während des sogenannten Deutschen Herbstes 1977 war der Höhepunkt einer der schwersten Krisen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Um die durch ein Umlegungsverfahren neu gebildeten Grundstücke im Bereich des Bebauungsplans Münchheide II nachweisen zu können, wurde im Sommer 1986 die Benennung der Planstraßen erforderlich.

Am 22. März 1985 hatte bereits Mechthild Weger für das DGB-Ortskartell Willich beantragt, bei der Neubenennung von Straßen im Stadtgebiet von Willich Namen von verdienten Persönlichkeiten aus der deutschen Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung zu berücksichtigen. Konkret schlug sie die Namen Hans Böckler, Jakob Kaiser und Otto Brenner vor.
Da insgesamt vier Straßen zu benennen waren, machte die Verwaltung den Vorschlag, für die vierte Straße den Namen des ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer zu verwenden.
In seiner Sitzung am 16.9.1986 folgte der Liegenschaftsausschuss der Stadt Willich einstimmig diesem Vorschlag.

Die Hanns-Martin-Schleyer-Straße führt in einem großen Bogen durch das Gewerbegebiet Münchheide II. Sie führt von der Autobahnabfahrt der A44/Kempener Straße in nördliche Richtung und endet südlich als Sackgasse mit Wendehammer am Neubuschweg.

Ähnliche Einträge