Die Casinostraße war früher die Haupt- und einzige Einfahrtsstraße zum Stahlwerk Becker. Sie erhielt ihren Namen, weil die Englische Einheit Royal Engineers, die dort nach dem zweiten Weltkrieg seit 1948 stationiert war, im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Stahlwerks Becker ihr Casino hatte.
Die Casinostraße ist ein gepflasterter, bedingt befahrbarer Fußweg, ehemals einzige Toreinfahrt zum Werk zwischen Anrather Straße und Laborweg, im Gewerbegebiet des ehemaligen Stahlwerk Becker. An der Straße stehen 4 Verwaltungsgebäude des Stahlwerk Becker in Gründerzeitarchitektur. Das Stahlwerk Becker hat eine bewegte Vergangenheit und ist heute ein Industriedenkmal.
Das Casino des Stahlwerks Becker war auf der Anrather Straße / Ecke Marseillestraße. Es wurde in der Zeit gebaut, als das Stahlwerk Becker fertiggestellt wurde, und ist nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Einrichtung der Englischen Einheit.
Es handelte sich 1920 um eine Gaststätte mit Saal, Kegelbahn, Terrasse, Biergarten und Kinderspielplatz. Von 1920 bis 1926 war der Wirt nachweislich Ludwig Nordmann. Die Wirte vor und nach ihm konnten nicht mehr ermittelt werden, aber es ist davon auszugehen, dass nur die Familie Nordmann das Casino betrieben hat, denn nach Ende des Stahlwerks Becker im Jahr 1932 wurde auch das Lokal geschlossen. In der Willicher Volkszeitung war zu lesen, dass am 5.4.1932 das ganze Inventar verkauft wird. Neben dem Casino des Stahlwerks Becker existierte eine Parkanlage mit großem Gewächshaus. Darin standen viele Pflanzen, sogar Palmen und Bananenstauden, seinerzeit eine Seltenheit. Das Gewächshaus war nicht nur Willicher Bürgern bekannt; es wurde auch von Willicher Schulen zu Lernzwecken besichtigt. Auf der ehemaligen Parkanlage befinden sich heute das Hochhaus und die Wohnhäuser an der Wegerhofstraße; so weit dehnte sich der Park aus.
Die Chronik über das Stahlwerk Becker ist nachzulesen auf der Straße Stahlwerk Becker.
Casinostraße
