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Über 200 Jahre alt ist die Geschichte der ‚Gladbacher Straße‘, die heute in einem Teilstück als ‚Aachener Straße‘ bezeichnet wird. 

Nach der Besetzung des gesamten linksrheinischen Gebiets 1794 durch napoleonische Truppen begann 1795 der Bau einer Straßenverbindung über Krefeld und Mönchengladbach Richtung Aachen als napoleonische Heerstraße. Auf dem Abschnitt von der Willicher Stadtgrenze bis zur Krefelder Obergath heißt sie heute noch ‚Gladbacher Straße‘. Die Straße wurde von den Franzosen als „Route d`Aix la Chapelle à Crefeld“ (Aachen-Krefeld-Straße) bezeichnet. Wesentliche Grundlage für die napoleonischen Reformen, die sich an den Zielen der französischen Revolution (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) von 1789 anlehnten, waren funktionierende Verkehrsverbindungen. Und natürlich war ein modernes Straßensystem auch unter militärischen Gesichtspunkten von großer Bedeutung. Ursprünglich hieß die Straße in Krefeld-Gladbacher-Landstraße und später um 1870 Gladbacher Chaussee.

An dieser Strecke lag eine Gastronomie, die bereits im Jahr 1844 als Schroershof bekannt war. Er war zur damaligen Zeit eine Raststätte für Pferdefuhrwerke und später für Fernfahrer. Die Gaststätte wurde 1995 zu Wohnungen umgebaut, da der Fernverkehr nun über die Autobahn lief. Bis 1947 hatte die Aachener Straße eine Blaukopfsteinpflasterung, die bei Nässe rutschig und für Autofahrer gefährlich war, zumal auch noch an beiden Seiten der Straße Bäume standen. Dementsprechend gab es viele Verkehrsunfälle. 1948 wurde die Pflasterung mit einer Teerdecke überzogen, was allerdings zu überhöhten Geschwindigkeiten führte.

An der Einmündung zur Straße ‚Beckershöfe‘ liegt der Kreskenhof, hier gab es eine Zollstation mit Schlagbaum zwischen Aachen und Moers.
In diesem Gebäude befand sich ein schon im Jahr 1870 erwähntes Gasthaus der Familie Kresken, die auf ihrem Hof auch eine „Königliche Beschälstation“ hatte. Beschälen nannte man damals die Begattung der Pferde. Die Gaststätte nannte sich Eierquelle. Da Familie Kresken Hühner besaß, wurden die Eier auch schon mal über die Theke verkauft. Die Gastronomie wurde später aufgegeben.

Die ‚Beckershöfe‘ gehörten bis zur Kommunalen Neugliederung 1972 zum Ortsteil Willich, heute zu Anrath.

Am 30.06.1970 benannte der Rat der Stadt Willich die ‚Gladbacher Landstraße‘ in ‚Aachener Straße‘ um. 

Die Aachener Straße (die alte B 7) beginnt in Krefeld-Forstwald an der ‚Anrather Straße‘ und führt in ihrem südwestlichen Verlauf bis zur Kreuzung ‚Beckershöfe/Kempener Straße‘, in der Nähe von Haus Bönninghausen. Ab hier führt die Aachener Straße, bis zum Fleuthbach, die Bezeichnung ‚Beckershöfe‘. Ab dem Flöthbach, der die Grenze zum Neersener Ortsgebiet bildet, wird sie dann zur ‚Hauptstraße‘.

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