Bedingt durch den Bau der Seidenweberei von Deuss und Oetker im Jahre 1889 wuchs die Einwohnerzahl Schiefbahns in den folgenden Jahren sehr schnell; 1890 waren es schon 2823 Einwohner. Der damalige katholische Pfarrer Fuß schrieb am 2. August 1886 an das Erzbischöfliche Generalvikariat Köln, dass “in der hiesigen Mechanischen Seidenweberei bereits über 600 Personen beiderlei Geschlechts beschäftigt sind. Infolgedessen haben die hiesigen Verhältnisse sich so umgestaltet, dass es als unabweisbares Bedürfnis erscheint, eine Niederlassung von Ordensschwestern zu gründen zum Zwecke der ambulanten Krankenpflege, zur Führung einer Kinderbewahrschule und einer Handarbeitsschule für nicht mehr schulpflichtige Kinder sowie zur Beherbergung und Verpflegung von Mädchen, welche in der Fabrik beschäftigt sind. Diese Sache leidet keinen Verzug, weil zu befürchten ist, dass von anderer Seite weltliche Krankenpflegerinnen bzw. Kindergärtnerinnen berufen werden.”
Der Gemeinderat Schiefbahns wollte allerdings mit Unterstützung der (protestantischen) Industriellen ein weltliches Krankenhaus und Altenheim bauen. Deshalb drängte Pfarrer Fuß darauf, den Krankenhausbau zu katholisieren. Schon im Jahre 1897 ließen sich in Schiefbahn die ersten Augustinerinnen nieder und sind seitdem im Bereich der Kranken- und Altenpflege tätig. Noch heute arbeiten die Ordensschwestern im Altenheim Hubertusstift.
1984 beschloss der Stadtrat auf Vorschlag des Heimatvereins, die Straße nach den Augustinerinnen zu benennen.
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